Die Behindertenbewegung als solches hat ein zentrales Problem: Sie hat nicht genügend politische Durchschlagskraft. Das liegt nicht grundsätzlich daran, dass es etwa zu wenig Menschen mit Behinderungen gäbe, die sich politisch engagieren oder generell eine zu kleine Gruppe bilden, als dass man sich politisch um sie kümmern müsste. Das Problem liegt viel mehr in der hohen Diversität der Behindertenbewegung. Sicherlich ist dies wünschenswert um möglichst alle Menschen im politischen Prozess abzubilden. Von daher ist dies keine Kritik an verschiedenen Institutionen. Viel mehr mangelt es an einer abgestimmten Agenda, die alle Verbände und Gruppen gleichermaßen verfolgen um gemeinsam für alle Ziele zu erreichen. Dabei muss es hingenommen werden, dass das Gesamtbild vielleicht eine andere Priorität als der Einzelne aufweist.

Ziel der Agenda

Ziel muss es also seine, eine Art 10-Punkte Agenda zu erstellen, in der sich möglichst viele Gruppen zumindest mit einzelnen Punkten wiederfinden und diese Agenda dann gemeinsam offensiv zu vertreten. Vor allem soll dadurch erzielt werden, dass zunächst solche Probleme angegangen werden, die einerseits eine hohe Chance auf zeitnahe Behebung haben und andererseits eine wirkliche Verbesserung im Alltag der betroffenen Menschen bietet. Nach erfolgreicher Umsetzung kann erneut ein Abstimmungsprozess stattfinden und weitere Problemfelder angegangen werden.

Abstimmungsprozess

Abstimmungsprozess Als Prozedere könnte eine Matrix-Befragung gewählt werden. Diese würde zunächst vorsehen, möglichst umfänglich Probleme für Menschen mit Behinderungen zu sammeln, zu kategorisieren und auszuwerten. Daraufhin würde eine Befragung aller relevanten Personen stattfinden. Sämtliche betroffene Verbände, zuständige Politiker und eine Auswahl von betroffenen Einzelpersonen würden nach einem festzulegenden Schema nach ihren Prioritäten gefragt werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass auch kleine Betroffenengruppen repräsentiert werden und in einem gesunden Verhältnis später in einer Agenda berücksichtigt werden. Um verschiedene Aspekte berücksichtigen zu können könnte es von Vorteil sein, unterschiedliche Abfragetabellen an verschiedene Gruppen zu versenden. Fachpolitiker könnten beispielsweise zu der von ihnen erwarteten Umsetzbarkeit hinsichtlich Kosten und politischen Mehrheiten befragt werden. Verbände hingegen könnten nach der Anzahl von betroffenen Personen und Einzelpersonen nach der schwere der Beeinträchtigung des Problems im Alltag befragt werden. bewertungsschema

Fazit

Am Ende dieses Prozesses erhält man eine Aufstellung von Problemen, die priorisiert angegangen sollten. Durch die Beteiligung aller Verbände wird diese Agenda von allen gemeinsam Vertreten und möglichst schnell im politischen Prozess vorangebracht, damit sich um weitere Probleme gekümmert werden kann.

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